Die Kabbala als weiblicher Einweihungsweg

Auf der Suche nach den Wurzeln weiblicher Spiritualität begegnete ich vor vielen Jahren einem Weisheitssystem, das die Grundlage vieler westlicher spiritueller Wege bildet – der Kabbala. Die Kabbala ist eine ursprünglich mündlich überlieferte Lehre, auch die geheime Thora genannt. Den meisten ist sie im Zusammenhang mit dem jüdischen oder christlichen Glauben bekannt. In diesen Religionen sind Bilder und Symbole des Göttlichen und Interpretationen der Kabbala fast ausschließlich männlich geprägt.
Trotzdem spürte ich eine tiefe Faszination und mein Interesse wuchs, als ich erfuhr, dass es jüdischen Frauen bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts verboten war, sich mit der Kabbala zu beschäftigen. Fast immer verbirgt sich hinter solch einem Verbot ein großer Schatz und so fing ich an, mich mit den Ursprüngen der Kabbala zu beschäftigen.

Die Wurzeln der Kabbala sind weiblich

Die Göttin Isis
Die Göttin Isis

Wie viele christliche und jüdische Feministinnen, denen die weibliche Seite ihrer Religion fehlte, entdeckte ich in der Kabbala ein uraltes weibliches Wissen, das auf hochentwickelte Kulturen zurückgeht, in denen die Schöpfungskraft als weiblich galt. Hier finden wir machtvolle Bilder weiblicher Stärke, die auch heute noch im kollektiven Gedächtnis der Menschheit ruhen. Zahlreiche archäologische Funde weisen auf Kulturen hin, deren spirituelle Bilder und Symbole des Göttlichen weiblich waren, Kulturen, die bis in das 11.Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung reichen.
Hier finden wir auch Hinweise auf die Wurzeln der Kabbala, auf das in ihr enthaltene Wissen, ihre Weisheit. Dazu zählen Kulturen wie das Alte Ägypten mit seiner Schöpfergöttin Isis, die Kultur der ChaldäerInnen mit ihrem astronomischen Wissen, sowie Babylon und Mesopotamien, wo Göttinnen wie Inanna, Ishtar, Arinna, Kybele und Aschera verehrt wurden.
Eine dieser Urgöttinnen ist die Schechina, die Schöpfungskraft und überströmende Liebe verkörpert. Noch heute spielt sie im jüdischen Glauben eine wichtige Rolle. Ihr Geschenk an die Menschheit war der Apfel – ein Symbol für Fruchtbarkeit, Wiedergeburt, Erkenntnis und Liebe. In alten Mythen finden wir Beschreibungen, wie diejenigen, die in den Kult der Göttin eingeweiht wurden, einen Apfel überreicht bekamen, symbolisch dafür, dass sie bestimmte Erkenntnisse erworben hatten und ihnen das Wissen um die Wiedergeburt geschenkt wurde
Einige Hinweise auf die Macht dieser Göttinnen finden wir in der Bibel, im Alten Testament, den fünf Büchern Moses. Die Bibel erzählt ausführlich, wie der Glaube an die Göttin mit zunehmender Macht des Patriarchates verboten und gewaltsam zerstört wurde.
Der Glaube an die Urgöttin konnte jedoch nicht restlos vernichtet werden und so finden wir die Schechina noch heute im jüdischen Glauben und dessen Interpretation der Kabbala als „Braut“ Gottes oder die „Präsenz“ Gottes auf Erden. Traditionelle kabbalistische Texte erzählen, dass sie von Gott ins Exil geschickt wurde, als Adam den Apfel von Eva nahm und beschreiben die tiefe Sehnsucht nach ihr, ihrem Licht und ihrer Weisheit. Noch heute wird im Judentum dafür gebetet, dass sie wieder zu Gott zurückkehrt.
Die Kabbala stellt uns ein komplexes Wissen zur Verfügung, das uns Antworten auf Fragen gibt, die sich viele Menschen im Laufe des Lebens stellen: wo komme ich her, wo gehe ich hin, wer bin ich, was ist meine Aufgabe? Wie ist das Universum entstanden und was ist eigentlich das Göttliche?

Der kabbalistische Lebensbaum

Antworten auf diese Fragen finden wir durch die theoretische und praktische Arbeit mit einem zentralen Symbol der Kabbala, dem Lebensbaum. Dieses Symbol zeigt uns, welche Kräfte in unserem Universum wirken, welche Harmonie und Ordnung der Schöpfung zugrunde liegt, welche Wesenheiten auf den unterschiedlichen Ebenen an der Schöpfung mit wirken und welchen Platz wir Menschen darin einnehmen.
Auch die Vorstellung eines Lebensbaumes finden wir in Verbindung mit der Vorstellung einer Schöpfergöttin wieder. Palmen, Feigenbäume und Granatapfelbäume galten in Ägypten als Symbole ständiger Erneuerung und wurden mit Isis und Hathor verbunden. Aus der Bibel wissen wir von der Urgöttin Aschera, die auch Astarte oder Ishtar genannt wurde, dass ihre heiligen Plätze Berggipfel waren, sowie Orte, an denen kraftvolle Bäume standen, die als ihr Zuhause galten. Die Wurzeln symbolisierten ihre Gegenwart auf der Erde, die Baumkrone ihre kosmische Natur. Das Baumsymbol wurde mit der Zeit stilisiert zu einer Säule, die in den Tempeln Ascheras errichtet wurde. Die Bibel erzählt weiter, wie diese sog. Ascheren mit dem Verbot des Glaubens an die Göttin verbrannt wurden und der patriarchale Gott Jahwe mit dem Symbol des Lebensbaumes verbunden wurde.
Das heutige Symbol des kabbalistischen Lebensbaumes zeigt uns zehn verschiedene Energiezentren (hebräisch: Sefiroth), die miteinander verbunden sind und deutlich machen, welche Kräfte im Kosmos wie auch im Menschen wirken. Die Krone des Baumes, die erste Sefira Kether (hebräisch für Krone), enthält alles, was war, ist und sein wird, eine Beschreibung, die wir als Inschrift auf den Tempeln der Göttin Isis wiederfinden. Aus der Krone fließt die göttliche Kraft in die übrigen Sefiroth, differenziert sich dabei immer weiter, verdichtet sich auf den unterschiedlichen Ebenen und erreicht schließlich an den Wurzeln des Baumes die Erde, wo sich alle Energien im Materiellen gestalten können. Von dort aus fließt die Energie zurück zu ihrem Ursprung und wirkt auf diese Weise auch auf die anderen Kraftzentren zurück. Alle diese Energiezentren sind durch Pfade miteinander verbunden, die z.B. in Meditationen oder Traumreisen erfahren werden können. Sie beschreiben Entwicklungsstufen des Bewusstseins und haben eine Entsprechung zu den Bildern der großen Arkana des Tarot. Auch die Energie der einzelnen Kraftzentren können wir über Meditation, in Farben, Klängen, Symbolen und Bildern erfahren und kreativ nutzen.

Der weibliche Einweihungsweg

Der kabbalistische Weg ist ein spiritueller Weg der Verbundenheit mit allen Wesen und Kräften in diesem Universum, auf dem wir die geistigen Gesetze, die in ihm wirken, kennenlernen und unsere eigenen Fähigkeiten wecken, ausbilden und lernen können, sie konstruktiv einzusetzen.
Für den von mir entwickelten Einweihungsweg für Frauen ist es wichtig, dass wir uns Bildern und Symbolen weiblicher Kraft zuwenden, um einen Zugang zu den eigenen spirituellen Kräften zu finden. Die Ausbildung auf diesem Weg öffnet die Türen dazu und zeigt, wie Frauen diese Kräfte einsetzen können. Sie fördert das Bewusstsein des eigenen Selbst und begleitet einen Erfahrungsweg, der zu einem tiefen inneren Wissen führt und dazu beiträgt, die weiblichen spirituellen Kräfte zu stärken.

Christina Gehse

Die nächste Einführung in die Kabbala als weiblicher Einweihungsweg findet vom 11.-13.November 2016 statt.

Über Christina Gehse

Christina Gehse
Christina Gehse

Christina Gehse, Jg. 1952, Dipl.Pädagogin, Heilpraktikerin
beschäftigt sich seit über 30 Jahren mit der Kabbala.
Fast ebenso lange leitet sie spirituelle Frauengruppen.

Kontakt:
Frauenpraxis für Naturheilkunde und Psychotherapie
ChrisTina Gehse und Barbara Schumacher
Bahrenfelderstr.43
22765 Hamburg
Tel: 040- 430 1790

info@tinagehse.de
www.tinagehse.de

Christina Gehse ist Autorin folgender Bücher:


Die Kabbala als weiblicher Einweihungsweg

„Die Kabbala als weiblicher Einweihungsweg“ ist ein praxisbezogenes Buch zur Kabbala und das erste, das Meditationsanleitungen zu allen Symbolen und Pfaden des Lebensbaums bietet. Es ist aus den persönlichen Erfahrungen von Christine Gehse heraus entstanden und beschreibt den von ihr entwickelten Einweihungsweg, der die weiblichen spirituellen Kräfte stärkt. Denn ein tieferes Verstehen des Weisheitssystems, das in den alten Kulturen wurzelt, erfolgt erst über die darin enthaltenen Bilder und Symbole und die praktische Arbeit mit ihnen.

Broschiert: 196 Seiten
Preis 15,90 Euro

Das Buch ist sofort online bestellbar bei:

eBook.de buecher.de buch.de thalia.de thalia.at amazon.de


Das Buch "Die Kabbala als weiblicher Einweihungsweg" beim Irdana Verlag ansehen.





Die spirituelle Macht der Frau

In diesem grundlegenden Werk zum Thema weibliche Spiritualität erläutert Christina Gehse das theoretische Wissen, das für eine wirksame kreative Praxis notwendig ist. Sie beschreibt darin, wie es für Frauen möglich ist, das eigene geistige Potenzial zu entfalten und damit auch gesamtgesellschaftlich Einfluss zu nehmen.

Das Buch zeigt praxisnah, auf welche Weise Kraftquellen wie die der vier Elemente und ihre magischen Werkzeuge – Kessel, Schwert, Stab, Kelch und Pentagramm – genutzt werden können. Und es veranschaulicht, wie über das Feiern von Jahreskreisfesten und Ritualen Frauenkraft aufgebaut und eingesetzt werden kann.

Broschiert: 256 Seiten
Preis 23,90 Euro

Das Buch ist sofort online bestellbar bei:

eBook.de buecher.de buch.de thalia.de thalia.at amazon.de


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